Problem Nr.1 – die Liquiditätsplanung
ZDF Heute berichtet über Einzelhändler
Mit dem heutigen Bericht “Vom Rücken zur Wand bis relativ entspannt” von Lukas Wilhelm hat das ZDF Unternehmer zu der aktuellen Situation befragt. Die Einzelhändler Jürgen Burggraf und Volker Thomann aus Mainz berichten über ihre Situation mit dem Geschäft für Fahrräder. Snowboards und Laufbedarf. Eigentlich Produkte, die nun in der Pandemie doch gut zu verkaufen sind (Fahrrad und Laufbedarf) oder?
Das größte Problem sind die Kredite, die wir für den Ankauf der Ware aufnehmen mussten. Wir haben dort zunächst von den günstigen Corona Krediten profitiert. Da wir allerdings immer noch nicht öffnen dürfen, bekommen wir erhebliche Zahlungsschwierigkeiten. Denn die Kredite müssen getilgt werden, aber dafür gibt es keine Hilfen vom Staat…
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Diese Aussage zeigt, welches Problem tatsächlich herrscht, nämlich die Unwissenheit. Die erste Frage, die sich die Unternehmer stellen müssen ist, warum hat man beim Wareneinkauf ausschließlich auf Kredite gesetzt und warum nicht mit Avalen und längeren Zahlungszielen gearbeitet. Es ist natürlich möglich, dass der Lieferant derartige Lösungen nicht wünscht, insbesondere wenn auch dieser nicht so positiv in die Zukunft blickt.
Die Unternehmer haben sich nun für einen KfW Kredit entschieden und bemängeln nun, dass die Tilgung die Liquidität erheblich beeinflusst.
Kann ein KfW Kredit nach 4 Monaten bereits die Liquidität belasten?
Wenn man sich die Kreditprogramme anschaut, dann muss man feststellen, dass das Problem bei dem Unternehmer zu suchen ist. Der KfW Schnellkredit sieht eine Tilgungsaussetzung max. 2 Jahren vor, dieses muss man nur beantragen. Die Inanspruchnahme von 1 Jahr sollte grundsätzlich nie ein Problem sein. Ebenso ist die Liquidität so zu planen, dass man damit dauerhaft klar kommt. Konnte man nicht im Sommer 2020 wissen, dass es im Winter 2020/2021 nochmals eng werden würde? Sollte es aktuell nicht immer in Betracht gezogen werden, dass eine solche Katastrophe wie die Pandemie herrscht?
Wir von der HEMMELMANN CONSULTING können sagen, dass wir bei allen Kunden seit 2020 einen erhöhten Liquiditätsbedarf einplanen. Als Faustformel hat man früher gerne 10% vom Umsatz gesagt, heute raten wir jedoch zu 15%. Auch der alte Spruch “Liquidität vor Rentabilität” trifft insbesondere heutzutage besonders zu. Die Argumentation dieser beiden Einzelhändler ist schlichtweg nicht nachvollziehbar, denn hier liegt ein klarer Planungsfehler vor. Die KfW kann ein solches Konstrukt auch nicht gefordert haben, denn die durchleitenden Banken haben eine sogenannte “Greencard”. Im Klartext: die KfW folgt der Entscheidung der Bank.
Die Politik nun für dieses Problem verantwortlich zu machen, ist aus unserer Sicht falsch, denn die Planung und der Antrag basiert auf eine Unternehmensentscheidung, leider auf eine FALSCHE,
TIPP
planen Sie lieber etwas mehr Liquidität ein, denn nachträglich ist nahezu kaum möglich
nutzen Sie die Tilgungsaussetzungen bei den KfW Krediten, denn das sorgt für Entspannung
prüfen Sie auch die Inanspruchnahme von Landesbürgschaften in Kombination mit Hausbankdarlehen, denn diese sind viel flexibler. Die Beantragung ist zwar etwas umfangreicher, aber man hätte nun anders agieren können (selbst bei Falschplanung)
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung
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