Businessplan – warum das Thema Nachhaltigkeit bei Unternehmensfinanzierung immer thematisiert werden soll
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Auswirkungen sind bereits heute spürbar und werden in Zukunft noch deutlicher werden. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen wir jetzt handeln.
Auch Unternehmen tragen eine Verantwortung für den Klimaschutz. Sie können durch ihre Investitionen und Geschäftspraktiken dazu beitragen, Emissionen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben.
Warum ist der Klimaschutz für die Unternehmensfinanzierung wichtig?
Es gibt mehrere Gründe, warum der Klimaschutz für die Unternehmensfinanzierung wichtig ist:
- Compliance: Unternehmen sind zunehmend gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. So schreibt das Klimaschutzgesetz vor, dass einige Unternehmen ab 2023 ihren CO2-Ausstoß messen und reduzieren müssen.
- Risikomanagement: Der Klimawandel birgt Risiken für Unternehmen. So können extreme Wetterereignisse zu Produktionsausfällen oder Schäden an Infrastruktur führen. Unternehmen, die sich auf den Klimawandel vorbereiten, können diese Risiken reduzieren.
- Marktchancen: Unternehmen, die sich im Bereich Klimaschutz engagieren, können neue Marktchancen erschließen. So wächst die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen.
Wie können Unternehmen die Unternehmensfinanzierung für den Klimaschutz nutzen?
Unternehmen können die Unternehmensfinanzierung für den Klimaschutz nutzen, indem sie Investitionen in nachhaltige Projekte finanzieren. Dazu gehören beispielsweise:
- Energieeinsparungen: Investitionen in energieeffiziente Technologien und Gebäude können den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen eines Unternehmens senken. Energiekosten eingespart heißt zeitgleich Erhöhung der Kapitaldienstfähigkeit
- Erneuerbare Energien: Investitionen in erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie können den Anteil an fossilen Brennstoffen in der Energieversorgung reduzieren. Auch hier geht die Nutzungsdauer deutlich über die Finanzierungsdauer hinaus, so dass die Abhängigkeit sinkt und Kapitaldienstfähigkeit steigt.
- Nachhaltige Mobilität: Investitionen in nachhaltige Mobilitätskonzepte wie Elektrofahrzeuge oder Carsharing können den CO2-Ausstoß aus dem Verkehrsbereich senken.
“Grüne Finanzierungen” eignen sich auch hervorragend in Kombination mit klassischen Betriebsmittelfinanzierungen. Eine reine Betriebsmittelfinanzierung ist grundsätzlich schwieriger zu erhalten, als eine Investition. Kombiniert man eine Investition mit planbaren Verbesserungen (Klima und Kapitaldienstfähigkeit) und einem Betriebsmittelbedarf, dann hat der Antrag eine andere Ausgangslage und zwar eine Bessere.
Wie steht die Hausbank zum Klimaschutz?
Die meisten Hausbanken sind sich der Bedeutung des Klimaschutzes für die Unternehmensfinanzierung bewusst. Sie bieten ihren Kunden daher zunehmend Produkte und Services an, die den Klimaschutz unterstützen. Dazu gehören beispielsweise:
- Nachhaltige Kredite: Nachhaltige Kredite sind speziell für Investitionen in nachhaltige Projekte konzipiert. Sie bieten oft günstigere Zinsen als herkömmliche Kredite.
- Nachhaltiges Factoring: Nachhaltiges Factoring ermöglicht Unternehmen, ihre Forderungen an Banken zu verkaufen. Die Banken finanzieren sich dann mit nachhaltigen Mitteln, beispielsweise durch die Emission von grünen Anleihen.
- Nachhaltige Beratung: Banken bieten ihren Kunden Beratung zu nachhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten.
Warum Nachhaltigkeit in jedem Unternehmen hervorgehoben werden soll, wenn es um die Unternehmensfinanzierung geht?
Nachhaltigkeit sollte in jedem Unternehmen hervorgehoben werden, wenn es um Unternehmensfinanzierung geht, weil sie eine wichtige Grundlage für den langfristigen Erfolg ist. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, sind besser auf die Zukunft vorbereitet und können ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
Hier sind einige Gründe, warum Nachhaltigkeit in der Unternehmensfinanzierung wichtig ist:
- Compliance: Unternehmen sind zunehmend gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit zu ergreifen. So schreibt beispielsweise das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (Unternehmen ab 3.000 Mitarbeiter) vor, dass Unternehmen Menschenrechte und Umweltstandards in ihren Lieferketten einhalten müssen. Unternehmen, die sich nicht an diese gesetzlichen Vorgaben halten, können mit Sanktionen rechnen.
- Risikomanagement: Nachhaltigkeitsrisiken wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder soziale Unruhen können Unternehmen gefährden. Unternehmen, die sich auf diese Risiken vorbereiten, können sie reduzieren. So können Unternehmen beispielsweise durch Investitionen in erneuerbare Energien ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und sich so gegen steigende Energiepreise absichern.
- Marktchancen: Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen wächst. Unternehmen, die sich auf diesen Trend einstellen, können neue Marktchancen erschließen. So können Unternehmen beispielsweise durch die Entwicklung nachhaltiger Produkte neue Kundengruppen ansprechen oder durch die Nutzung neuer Technologien ihre Kosten senken.
- Image und Reputation: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für Verbraucher, Mitarbeiter und Investoren. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, können ihr Image und ihre Reputation verbessern. So können Unternehmen beispielsweise durch die Unterstützung von Nachhaltigkeitsinitiativen ihre soziale Verantwortung unterstreichen und sich so bei ihren Stakeholdern beliebt machen.
Nachhaltigkeit bzw. Klimaschutzprojekte/-maßnahmen lösen ein Problem der Banken, denn diese müssen für Naturkatastrophen Rückstellungen bilden und die Risiken in deren Portfolio auf Nachhaltigkeit bewerten. Je nachhaltiger das Unternehmen, (Kunde) desto geringer die Rückstellung bei der Bank.
Markus Hemmelmann
Unternehmen können Nachhaltigkeit in der Unternehmensfinanzierung hervorheben, indem sie beispielsweise:
- Nachhaltige Finanzierungsprodukte nutzen: Es gibt eine Reihe von nachhaltigen Finanzierungsprodukten, die speziell für Unternehmen entwickelt wurden, die sich für Nachhaltigkeit engagieren. Dazu gehören beispielsweise grüne Kredite, grüne Anleihen oder nachhaltiges Factoring.
- Nachhaltige Investitionen fördern: Unternehmen können durch Investitionen in nachhaltige Projekte ihre Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen. So können Unternehmen beispielsweise durch Investitionen in erneuerbare Energien ihren CO2-Ausstoß reduzieren oder durch Investitionen in soziale Projekte ihre soziale Verantwortung unterstreichen.
- Nachhaltiges Reporting betreiben: Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen transparent kommunizieren. Dazu können sie beispielsweise Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen oder Nachhaltigkeitskennzahlen in ihren Finanzberichten aufführen.
Vorteile des Klimaschutzes für ein Unternehmen bei der Finanzierung?
Unternehmen, die sich für Klimaschutz engagieren, profitieren in der Regel von einer verbesserten Finanzierungssituation. Dies liegt daran, dass Klimaschutzmaßnahmen eine Reihe von Vorteilen für Unternehmen bieten können, die von Finanzinstituten geschätzt werden.
Konkrete Vorteile für die Finanzierung:
- Günstigere Kreditbedingungen: Finanzinstitute bieten Unternehmen, die sich für Klimaschutz engagieren, häufig günstigere Kreditbedingungen an. Dies kann sich in Form von niedrigeren Zinsen, längeren Laufzeiten oder höheren Kreditsummen niederschlagen.
- Zugang zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten: Finanzinstitute bieten eine Reihe von speziellen Finanzierungsprodukten an, die sich an Unternehmen richten, die sich für Klimaschutz engagieren. Dazu gehören beispielsweise grüne Kredite, grüne Anleihen oder nachhaltiges Factoring.
- Senkung der Finanzierungskosten: Durch Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen können Unternehmen ihre Energiekosten senken. Dies kann sich positiv auf die Finanzierungssituation auswirken, da Unternehmen so weniger Geld für die Tilgung von Krediten oder die Zahlung von Zinsen aufwenden müssen.
- Verhältnis Investition zu Betriebsmittelanteil: Wer seine Investition in Nachhaltigkeit mit einer Betriebsmittelfinanzierung kombiniert, hat einen besseren Anteil zwischen Investitionen und Betriebsmittel. Reine Betriebsmittelfinanzierungen werden stets etwas kritischer betrachtet.
Insgesamt bieten Klimaschutzmaßnahmen für Unternehmen eine Reihe von Vorteilen, die sich auch auf die Finanzierungssituation auswirken können. Unternehmen, die sich für Klimaschutz engagieren, sind daher in der Regel besser aufgestellt, um sich erfolgreich zu finanzieren.
Warum interessiert sich die EZB für Klimarisiken?
Die Europäische Zentralbank (EZB) interessiert sich für Klimarisiken, weil sie eine Bedrohung für die Finanzstabilität des Euroraums darstellen können. Klimarisiken lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- Physische Risiken: Diese Risiken entstehen durch die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels, wie z. B. extreme Wetterereignisse, Meeresspiegelanstieg und Veränderungen der biologischen Vielfalt.
- Übergangsrisiken: Diese Risiken entstehen durch den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, wie z. B. die Umstellung auf erneuerbare Energien oder die Dekarbonisierung der Industrie.
Physische Risiken können zu Schäden an Infrastruktur, Unternehmen und Finanzinstituten führen. Übergangsrisiken können zu einer Verringerung des Wertes von Vermögenswerten führen, die mit fossilen Brennstoffen oder anderen nicht nachhaltigen Aktivitäten verbunden sind.
Die EZB ist besorgt, dass Klimarisiken die Finanzstabilität des Euroraums gefährden könnten. Sie hat daher eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu bewältigen. Dazu gehören:
- Aufsicht: Die EZB fordert Banken auf, Klimarisiken in ihre Risikomanagementprozesse zu integrieren.
- Regeln: Die EZB hat Regeln erlassen, die Banken dazu verpflichten, ihre Klimarisiken offenzulegen.
- Forschung: Die EZB fördert die Forschung zu Klimarisiken, um das Verständnis dieser Risiken zu verbessern.
Bewertung der klimabedingten Finanzrisiken
Die Bewertung der klimabedingten Finanzrisiken ist eine komplexe Aufgabe. Die EZB nutzt eine Reihe von Methoden, um diese Risiken zu bewerten, darunter:
- Stresstests: Die EZB führt Stresstests durch, um die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen oder anderen Klimaszenarien auf die Finanzsysteme zu bewerten.
- Datenanalyse: Die EZB analysiert Daten zu Klimarisiken, um Trends und Muster zu indentifizieren.
- Qualitative Bewertungen: Die EZB führt qualitative Bewertungen von Unternehmen und Finanzinstituten durch, um ihr Risikoprofil in Bezug auf Klimarisiken zu beurteilen.
Die EZB unterstützt die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Sie hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Klimarisiken zu bewältigen und die Finanzstabilität des Euroraums zu schützen. Banken werden zukünftig immer stärker diese Risiken beachten müssen. Je geringer das Risiko bei den Kunden, desto geringer das Risiko der Bank.
Fazit
Der Klimaschutz gehört in jede Unternehmensstrategie und somit auch Businessplan, denn es nimmt Einfluss auf die Risiken der Unternehmung und zugleich somit auch der finanzierenden Bank. In den Folgejahren wird dieses Thema noch stärker in den Vordergrund rücken, so dass jedes Unternehmen bereits heute dieses Thema angehen sollte.