Wie kommt man mit seinem Businessplan zum Ziel?
Viele Startups und Existenzgründer, aber auch Unternehmen in der Wachstumsphase, stehen vor der Aufgabe einen Businessplan zu schreiben. Die Frage, ob man den Businessplan selber schreiben oder professionelle Hilfe holen soll, kommt natürlich regelmäßig auf.
Wofür wird ein Businessplan benötigt?
Der Businessplan wird in der Regel für Fördermittel und Unternehmensfinanzierungen benötigt. Jedoch kann es auch eine Auflage sein, wenn man mit seinem Unternehmen in einer Krise ist.
Der Sinn des Businessplans liegt in der Darstellung des Geschäftsmodells, sprich womit das Unternehmen sein Geld verdient. Es ist folglich eine Art Bewerbungsschreiben.
Was sollte ein Businessplan beinhalten?
Der Inhalt eines Businessplans kann sich nach Erstellungsgrund unterscheiden. Insbesondere im Bereich der Intensität einzelner Thematiken gibt es erhebliche Unterschiede.
Grundsätzlich sollte der Businessplan jedoch das Geschäftsmodell erklären und dabei auf die Ist-Daten, sowie auf die Soll-Daten eingehen. Damit sich der Leser ein Bild über das Geschäftsmodell mache kann, empfehlen wir von der HEMMELMANN CONSULTING folgende Inhalte:
- Executive Summary
- Beschreibung der Unternehmensvision
- Beschreibung des Geschäftsmodells (Wertschöpfungsprozess, Ressourcen, Standort…)
- Zielgruppe
- Marketing
- Value Proposition
- SWOT-Analyase
- Rechtsform
- Meilensteine
- Finanzplanung
Wenn man sich die obigen Punkte anschaut, dann kann kein Businessplan mit 20 Seiten aussagekräftig sein. Die Finanzplanung ist monatlich zu erstellen. Hierzu gehört eine GuV, Liquiditätsplanung, Finanzierungsplanung…, was bereits Minimum 9-12 Seiten ausmachen wird.
Nur wer seinen Businessplan selber schreibt, kann diesen auch vertreten
Diese Aussage ist nicht selten und kann auch bis zu einem gewissen Punkt nachvollzogen werden. Jedoch basiert die Erstellung des Businessplans durch einen Experten nicht auf Basis von Schätzungen, sondern aus den Gesprächen.
Im Klartext bedeutet es, dass der Berater den Unternehmer interviewed und daraus einen Businessplan erstellt. In dieser Phase werden auch Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die auf Wunsch des Unternehmers aufgeführt werden.
Der Verfasser gibt folglich nur das wieder, was auch der Unternehmer kommuniziert hat. Hinzu kommen die Handlungsempfehlungen, die das Geschäftsmodell verbessern soll.
Vorteile durch die Eigenerstellung
- keine direkten Kosten
- Verwendung seiner eigenen Worte
- keine Verständnisprobleme
- bewusstes Auseinandersetzen mit dem eigenen Geschäftsmodell
Vorteile mit einem Experten
- Wording entspricht dem Verständnis der Bank (häufiges Problem: Differenzierung zwischen Betriebs- und Investitionsmittel)
- Experte kann Handlungsempfehlungen geben
- Zeitaufwand deutlich geringer und somit kann sich der Unternehmer auf seine Kernkompetenz konzentrieren
- Struktur des Businessplans ist bekannt, daher auch schneller fertig
- Finanzplanung wird nicht mit Excel Tools erstellt, somit Reduktion von Fehlern
- Kennzahlen und Analysen können erstellt werden und somit auch die Handlungsempfehlungen untermauert
- die Argumentationsfolge kann zielorientiert aufgebaut werden (Erfahrungswerte spielen eine große Rolle)
- Netzwerk des Beraters kann genutzt werden
Fazit
Viele Punkte sprechen für die Vergabe an einen Berater. Ebenso ist eine Mischform denkbar, dass der Unternehmer den Businessplan selber schreibt und der Berater tippgebend an der Seite steht. Ob in einer solchen Mischform jedoch Kosten eingespart werden können, darf durchaus bezweifelt werden.
Ein Businessplan wird auf Eintrittswahrscheinlichkeit geprüft. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Plan Szenarios kann man mit Ist-Daten begründen, sowie mit entsprechenden Maßnahmen. Sollten keine Ist-Daten vorliegen, dann muss man die Plandaten bestmöglich erklären können.
Nehmen wir das Beispiel eines Fliesenlegers. Der Fliesenleger schafft ca. 4 qm pro Stunde zu verlegen. Bei einer monatlichen Arbeitszeit von 160 Stunden ergibt sich somit eine max. Leistung von 640 qm. Multipliziert man diese Summe mit den marktüblichen Quadratmeterpreisen, dann kommt man auf einen max. Umsatz exklusive Material auf z.B. 19.200 EUR (30 EUR pro qm). Eine 100% Auslastung ist nahezu unmöglich, so dass man stets 30% abziehen sollte, so dass wir hier auf einen max. Umsatz von 13.440 EUR (19.200 x 70%) kommen. Diesen Wert vergleicht man mit dem zu errechnenden Stundenverrechnungssatz und dem Branchendurchschnitt.
Hat man diese Berechnung angestellt, muss man im Businessplan noch erklären, wie man an die Aufträge kommen möchte. Eine Branchenanalyse (Achtung: Zielmarkt ist relevant!) und eine Marketingstrategie sind von großer Bedeutung. Markenbildung und Verkaufsstrategie sollte dabei unterschieden werden.
Dieses stark verkürzte Beispiel zeigt, wie nachvollziehbar man seine Planungen im Businessplan darstellen kann. Es ist auch ratsam die Risiken genau zu benennen. Niemand erwartet ein risikofreies Geschäft, vielmehr möchte man sehen, dass der Unternehmer auch mit Risiken richtig umgehen kann.
Eine gute Argumentationskette setzt Erfahrung, Wissen und auch die Kenntnis über das Bewertungssystem der Gegenseite voraus.
Hat man diese Kompetenz in seinem Unternehmen oder in seiner persönlichen Expertise, dann spricht vieles für die eigene Erstellung des Businessplans.
Hat man jedoch an manchen Stellen wenig Berührungspunkte, dann sollte man den Businessplan von einem Experten erstellen lassen. Es erspart Zeit, Nerven und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Realisierung des Projekts.
Die HEMMELMANN CONSULTING prüft gerne kostenlos Ihren Businessplan, schreiben Sie uns hierzu einfach an.
Förderung von Erstellung von Businessplänen
Wer einen Businessplan erstellen lassen möchte, kann sich dieses auch fördern lassen. Förderungen von 50-80% sind üblich, aus der Arbeitslosigkeit heraus sogar bis 100%.
Unter diesen Aspekten sprechen mehr Argumente für die Fremdvergabe als für die Eigenleistung.